Wir nehmen an, daß sowohl die nun nicht mehr binären, sondern reellwertigen
Ausgaben
des Knotens
als auch die Eigenschaften der
variablen exzitatorischen Verbindungen durch Differentialgleichungen
bestimmt sind, welche aussagen, daß
während der Zeit,
die notwendig ist, um Aktivationsinformation von einem Knoten
zu einem Nachfolger zu leiten, sich nicht signifikant ändert.
Dann können wir eine Version für den Gewichtsänderungsalgorithmus
angeben, die auf kontinuierlicher Zeit beruht (
):
Ausschließlich positive Gewichte treten in dieser Formel auf, die
inhibitorischen Verbindungen müssen ja starr bleiben.
Bezeichnet man in suggestiver Weise
mit
, so
beobachtet man (durch Gleichsetzung von
mit
),
daß der Gewichtsfluß durch ein positives Gewicht
, welches
keine externe Gewichtssubstanz abbekommt, genau
dann ein dynamisches Gleichgewicht
erreicht hat, wenn stets
gilt.
Es sollte angemerkt werden, daß es einen wichtigen Unterschied zwischen der kontinuierlichen Version basierend auf `On-center-off-surround'-Verdrahtung und der weiter oben behandelten diskreten Version gibt. Während die diskrete Version für den Fall des Ausschaltens einer Eingabe zu einer WTA-Einheit den `sofortigen Aktivitätsschwund' voraussetzt, wird unter der gleichen Voraussetzung bei `On-center-off-surround'-Verdrahtung kein sofortiges Abfallen der Aktivation zu messen sein. Es ist gegenwärtig unklar, ob die mögliche Erweiterung der neuronalen Eimerkette durch solche Hystereseeffekte in ihrer Funktionstüchtigkeit beeinträchtigt wird. Die im folgenden beschriebenen Experimente beziehen sich alle auf die diskrete Version.