Eine erfolgreiche Anwendung eines erweiterten Verfahrens
auf das Problem des Erlernens zielgerichteter
Retinatrajektorien zur selektiven Aufmerksamkeitssteuerung
findet sich in [117] (siehe auch
[118] und [93]).
Das Ziel des Systems bestand darin, ohne Lehrer zu lernen, sequentielle
Steurersignale zu erzeugen, so daß die Endposition einer
durch die Steuersignale bewegten künstlichen Retina (mit hoher
Auflösung im Zentrum und niedriger Auflösung in den peripheren
Bereichen) einem zu findenden Objekt in einer visuellen Szene entsprach
(dies läßt sich als eine Form gerichteter Aufmerksamkeitssteuerung
interpretieren).
Motivation war hierbei, die kaum erfolgreichen und ineffizienten
rein statischen Ansätze zur Mustererkennung durch einen
effizienteren sequentiellen Ansatz zu ersetzen. Dieser Ansatz war
inspiriert durch die Beobachtung, daß biologische Systeme den
Mustererkennungsprozeß auf
sequentielle Augenbewegungen abstützen.
In der ersten Phase wurde ein Modellnetzwerk
dabei daraufhin trainiert, bei
gegebener zufällig gewählter Retinaeingabe und zufällig gewähltem
Steuersignal die Retinaeingabe zum nächsten Zeitschritt
möglichst gut vorherzusagen.
In der zweiten Phase (nach Einfrieren von
's Gewichten)
lernte
im Laufe von größenordnungsmäßig 20000
Trainingsversuchen unter Zuhilfenahme von
, Sequenzen von
Kombinationen von Retinatranslationen und -rotationen
zu erzeugen, und zwar dergestalt, daß die Retinaeingabe am
Ende der größenordnungsmässig 20 Zeitschritte
umfassenden Trajektorie gleich einer gewünschten finalen
Eingabe korrespondierend zu dem zu findenden Objekt war.
Kein Lehrer teilte
dabei mit, welche Steuerausgabe es zu welchem
Zeitpunkt auszugeben hatte. Die einzige Information über das Ziel bestand
aus der gewünschten Eingabe am Ende der Steuersequenz.
Weitere Applikationen (u.a. auf Balancierprobleme in Nicht-Markov-Umgebungen) werden in [108] beschrieben.