Verbesserung der Fahreigenschaften von fußballspielenden Robotern durch Antizipation Alexander Gloye, Fabian Wiesel, Oliver Tenchio and Mark Simon In diesem Artikel zeigen wir, wie ein vierrädriger holonomer Roboter Ungenauigkeiten beim Fahren korrigieren kann, indem die Regelungswerte für die Motoren geeignet modifiziert werden. Diese Verfahren arbeiten auch im Falle eines Motordefekts. Die Steuerung wird automatisch so angepasst, dass mit nur drei Motoren gefahren werden kann. Eine unpräzise Steuerung ist im Allgemeinen nicht zu vermeiden, denn die Räder können eine unterschiedliche Haftreibung mit dem Untergrund haben, Motoren haben durch Fertigungstoleranzen und Verschleiss unterschiedliche Leistungsmerkmale. Außerdem sind die Modelle zur Steuerung der Motoren oft so einfach gehalten, dass sie nicht exakt die physikalischen Eigenschaften widerspiegeln. Manchmal fallen Motoren aus, dies sollte ebenfalls berücksichtigt werden. Bei unserem Ansatz lernt die Steuerungssoftware, wie der Roboter auf unterschiedliche Befehle reagiert und passt die Befehle dementsprechend an, bevor sie an den Roboter übergeben werden. Dafür benutzen wir ein neuronales Netz oder ein lineares Modell, um die Bewegung des Roboters vorherzusagen. Die Abweichungen der tatsächlichen Bewegung bezüglich der gewünschten Bewegung kann dann benutzt werden, um geeignetere Befehle zu wählen. Dies verbessert die Fahrweise des Roboters erheblich. Das gelernte Modell kann außerdem dazu genutzt werden, um den Zustand des Roboters fortlaufend zu testen. Falls eine zu große Abweichung zur Wirklichkeit besteht, kann ein anderes Modell gewählt werden oder ein neues gelernt werden. Wenn ein Motor eines Roboters an Leistung verliert, kann für diesen Roboter eine spezielle Vorhersage trainiert werden, damit der Roboter wieder akkurat fährt. Gerade wenn wenig Informationen über den Roboter zur Verfügung stehen oder der Roboter aus anderen Gründen nicht modifiziert werden kann, ist eine optimale Steuerung möglich.